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Es ist zum ersten Mal in meinem beruflichen Leben, dass ich mich entschieden habe, einen Launch vorzeitig zu beenden. Statt am 20.02.24 endet der Launch für den Essenza-Kurs schon jetzt am Montag.

Immerhin ein Launch für ein Angebot, das ich meinen Kollegen und Kolleginnen gewidmet habe – den Coaches, Trainer und Trainerinnen. Und in den mein Herzblut und mein gesamtes KnowHow geflossen ist.

Aber ich habe einen Fehler gemacht.

Und ich möchte ihn mit Dir teilen, damit er Dir vielleicht erspart bleibt.

Denn ich habe das Angebot falsch positioniert.

Inwiefern?

Falls Du »Essenza« nicht kennst: Es geht um einen Quantensprung, der erforderlich ist, um im Job wirklich erfolgreich zu sein. Ja, es geht auch um Marketing. Auch um Mindset. Aber in erster Linie geht es um eine Transformation. (Siehe auch die Kostprobe.)

Und der Kurs in dieser Form ist aus der Beobachtung entstanden, dass viele meiner Kollegen und Kolleginnen fachlich gut oder sehr gut sind – aber nicht aus dem Knick kommen.

Lieber buchen sie noch einen Kurs – und machen dann doch nichts daraus. Statt Erfolge ernten sie oft am Ende Frust, vielleicht auch Ärger oder Hilflosigkeit. Und in jedem Fall haben sie Geld verloren.

Als ich den Kurs vor einigen Tagen gelauncht habe, war ich mir also sehr sicher, dass er hohen Zuspruch findet.

Stattdessen bekam ich eine ganze Reihe von Mails von Kollegen und Kolleginnen, die mit mir sprechen wollten. Und an dieser Stelle möchte ich jedem Einzelnen von Euch einen großen Dank aussprechen. Ihr ward mir großartige Lehrmeister. 🙏

Denn in den Gesprächen der letzten Tage kamen immer wieder die gleichen Symptome zum Vorschein: Zögern. Unsicherheit. Eine Mischung aus Wollen und Widerstand.

Kein Wunder, denn ich habe ja den Kurs an alle Kollegen und Kolleginnen gerichtet, die »nicht aus dem Knick kommen«.

Und um zu erklären, warum ich mich für ein vorzeitiges Launch-Ende entschieden habe, möchte ich Dir von einer Erfahrung erzählen, die mein ganzes Leben verändert hat.

Aber ich warne Dich: Die Geschichte ist intensiv.

Wir schreiben das Jahr 1999. Ich hatte damals zahlreiche Ausbildungen absolviert, eine Reihe von Trainings sowie Coachings erfolgreich gegeben – und ich wusste in meinem Herzen ganz genau, dass meine Berufung lautete, als Trainer und Coach unterwegs zu sein.

Aber ich ging nicht los.

Zu der Zeit führte ich mit meiner damaligen Geschäftspartnerin Ilka recht erfolgreich eine Internetagentur: www.networker.de. Und ich war mit Ilka seit zwei Jahren in Verhandlungen, meine Anteile zu verkaufen.

Der Grund, warum ich zögerte, war simpel: Wenn ich an meine Zukunft als Trainer dachte, sah ich immer Bilder, wie ich vor versammelter Mannschaft versage.

Die Folge?

Ich fühlte mich schlecht – was wiederum den Gedanken fütterte, dass ich wohl noch nicht so weit sei und dass ich noch warten sollte, bis ich ein »gutes Gefühl« hätte.

Aber das gute Gefühl kam einfach nie.

Im Gegenteil, ich fühlte mich von Monat zu Monat immer schlechter – denn statt meinen Ruf zu folgen, eierte ich herum. Also gesellte sich zu der Angst auch noch das Gefühl, keinen Mumm zu haben. Ein weiterer Grund, meine Gefühle zu verdrängen und meine Pläne in eine noch fernere Zukunft zu verschieben. Und das verstärkte natürlich meinen Blues.

Du ahnst es schon: Ein Teufelskreis. Und ein fieser obendrein.

So wäre es vermutlich weiter gegangen, wenn nicht wenige Tage vor meinem 37. Geburtstag im September 1999 etwas passiert ist, das mein Leben für immer verändern sollte.

Zu dem Zeitpunkt saß ich im Büro einer befreundeten Werbeagentur, in der meine damalige Freundin arbeitete.

Ich besprach gerade mit dem Chef der Agentur ein paar mögliche Zukunftsprojekte, als sie hereinkam: »Martin, wir müssen sofort los nach Gütersloh. Opa liegt im Sterben.«

Als wir etwa eine Dreiviertelstunde später im Krankenhaus ankamen, war ihr Großvater bereits in ein Koma gefallen. Er lag mit geschlossenen Augen da, bewusstlos, und atmete schwer. Als ob der Körper um jedes Quäntchen Luft kämpfen müsse.

Die Eltern meiner Freundin und ihre beiden Schwestern begrüßten uns mit leisem Flüstern, und wir nahmen schweigend Platz.

Bis auf das Atmen des Großvaters lag eine bleierne Stille über uns allen.

Ich saß wie alle anderen da, betrachtete den Opa meiner Freundin und musste an all die Stunden denken, die wir gemeinsam verbracht hatten. Geburtstagsfeiern, Kaffeetrinken im Garten, ein Schnack mit Bier in der Hand beim Grillen … Weihnachten … alles Vergangenheit … Erinnerungen … vorbei – und mit einer Wucht, die mich geradezu wach klatschte, wurde mir schlagartig bewusst, dass irgendwo in der Zukunft eine solche Stunde wie diese hier auch auf mich wartete.

Wann auch immer, wo auch immer … die Stunde würde kommen, in der ich an einem Punkt ohne Wiederkehr stünde. Und in der ich mich nur einer einzigen Frage stellen müsste: Was hast du aus deinem Leben gemacht?

Wie würde ich diese Frage beantworten, wenn ich jetzt sterben müsste?, fragte ich mich und die erste Antwort, die mir in den Kopf schoss, zerbröselte ins Nichts: die Agentur, die Projekte mit großen Kunden, mein Hab und Gut zuhause – schöne Verzierungen, aber vollkommen unwichtig und wertlos. Einfach nur Stuck an der Decke der Vergangenheit.

Aber: Hatte ich ein schönes Leben geführt? Ein lebenswertes? Hatte ich das, was da war, genossen? Hatte ich geliebt? Und hatte ich meine Träume und Wünsche realisiert?

Meine Freundin stieß mich an und schlug mir leise flüsternd vor, dass wir einen Spaziergang machen und später zurückkehren sollten. »Ich nehme das Handy mit«, sagte sie, und ich nickte.

Wir fuhren in die Stadt, setzten uns in ein Café und beobachteten die Menschen, die an uns vorbeieilten. Jeder von ihnen hatte eine Agenda. Etwas, das sie von A nach B trieb. Ein Leben gestrickt aus Hoffnungen und Verpflichtungen, Zielen, Kummer und Temperament.

Und was war mit mir? Was machte ich aus diesem Stoff des Lebens?

Später fuhren wir zum Bahnhof, um uns ein paar Zeitungen zu kaufen, und ich weiß noch genau, dass wir gerade die Bahnhofshalle wieder verließen, als meine Freundin sagte: „Lass uns jetzt zu Opa fahren.“

Als wir zurückkamen, hatte man ihn in ein anderes Zimmer gebracht. Die anderen Familienmitglieder waren – bis auf den Vater meiner Freundin – schon gegangen, und so setzten wir uns ans Bett und blickten einander an.

Wenige Minuten später, fast so, als habe der Großvater auf uns gewartet, wurde der Atem des alten Mannes intensiver, und instinktiv nahm jeder von uns eine seiner Hände.

Als ich seine Haut berührte, spürte ich ein starkes Strömen, als ob sein Körper unter einem heftigen Energiefluss stand.

»Opa«, sagte meine Freundin, »ich liebe dich. Hab keine Angst. Wir sind bei dir.«

Das innerliche Vibrieren schwoll an, und plötzlich, ganz abrupt –

– versiegte der Strom.

Sein Atem erlosch.

Und Stille kehrte ein.

Ich kann Dir mir Worten kaum beschreiben, wie ergriffen ich in diesem Moment war.

Denn er war so vollkommen anders als alles, was ich bis dahin über den Tod gedacht hatte. Es hatte etwas Friedliches. Geradezu Würdevolles. Es war, als ob ich etwas Ewiges zu spüren bekommen hatte, diese schlichte Wahrheit von Geburt und Sterben, dieser zeitlose Rhythmus von Kommen und Gehen.

Als ich einige Stunden später auf dem Balkon meiner Freundin saß und in den Nachthimmel hochblickte, war ich nicht mehr der Gleiche wie zuvor. Ich wusste, dass ich nun gehen würde.

Und das tat ich auch. Ich verkaufte innerhalb weniger Wochen meine Anteile an der Agentur und launchte meine erste Website kurze Zeit später.

Weit über 20 Jahre danach blicke ich genau jetzt auf Tausende von Teilnehmenden und Coachees, zwei Bücher, eigene Coachingprozesse, viele Kurse und, ja, auch schöne finanzielle Erfolge zurück.

Aber glaube bitte nicht, dass ich das damals schon geahnt oder gar gewusst hätte. Im Gegenteil: Meine Ängste waren immer noch da.

Im Laufe der Zeit habe ich zwei Faktoren entdeckt, wie man mit der Angst umgehen kann.

Über den einen Faktor, der übrigens gefühlt noch wirkmächtiger als der andere war, habe ich separat geschrieben. Denn der braucht einen eigenen Raum.

Lass uns jetzt lieber auf den anderen Faktor schauen, denn der hat mit meiner falschen Positionierung zu tun.

Der Grund, warum ich damals die Wende hinbekommen habe, war…

Eine Entscheidung.

Und zwar die, die ich an jenem Abend getroffen hatte, als der Opa meiner Freundin gestorben ist.

Den Ruf aus meinem Inneren, Trainer und Coach zu werden, hatte ich schon lange vorher vernommen – und ihn mit all den anderen Wünschen in das Zimmer meiner Tagträume gesperrt.

Ich hatte nicht »Ja« zu ihm gesagt.

Aber jetzt spürte ich ganz genau, was er für einen Unterschied machte.

Echte Entscheidungen geben Kraft. Sie fokussieren unsere Energie. Sie sorgen für Klarheit.

Die Zeit davor wiederum ist eher ein Herumtreiben im Nebel. Da ist keine Stärke, sondern lediglich ein Wabern im Ungewissen. Nichts genaues weiß man nicht.

Und damit komme ich nun endlich auf den »Fehler« zu sprechen, den ich bei meinem neuen Kurs begangen habe.

Ich habe ihn wie gesagt an Menschen gerichtet, die »nicht aus dem Knick kommen«. Die also im Klartext auch noch nicht die Entscheidung getroffen haben. Die im Wabern leben.

Falls Du Dich dort gerade befindest (ob wegen des Kurses oder wegen eines anderen Themas): Ich sehe Dich. Ich fühle Dich. Und ich respektiere Dich.

Ich war da oft genug.

Ich werde ihn bestimmt noch öfter aufsuchen.

Ich weiß, wie es ist, dort zu sein.

Und ich wünschte, ich könnte Dir die Entscheidung abnehmen. Aber das kann ich nicht, und selbst wenn ich es könnte – ich darf es auch nicht.

Das ist eine Weiche, die Du selbst stellen muss. Von Dir aus.

Denn das ist der eine »heilende« Augenblick, der wirklich alles verändert

Und der genau deswegen ganz und gar Dir gehört.

Nur so kommst Du in Deine Kraft.

Nur so kannst Du eines Tages auf einen Augenblick Deines Lebens zurückblicken und zurecht stolz auf Dich sein.

Entscheidungen sind das Werkzeug, mit dem wir unser Leben formen.

Und manche sind so wichtig, dass niemand versuchen sollte, sie zu beeinflussen.

Ein Beratungsgespräch oder eine Werbekampagne, in der man Menschen becirct, die ihr innerliches »Ja« noch nicht gegeben haben, führt schlimmstenfalls zu dem Erwerb eines weiteren Kurses, der auf der Festplatte bei all den anderen Unerledigten endet.

Darum beende ich den Launch in wenigen Tagen.

Wer spürt, dass er das Richtige ist, braucht nicht mehr Zeit, nicht mehr Webinare und Kostproben, um sich zu entscheiden.

Und der zweite Faktor, der noch wirkmächtiger als ein »Ja« ist? Klick!